Bettelorden und Philatelie

Bettelorden und Philatelie

Bettelorden und Philatelie

 

Der erste Kontakt zwischen Bettelorden und Philatelie ergab sich vermutlich durch ihre Gebührenfreiheit für Dienst- und Privatkorrespondenz im Inland, die ihnen 1818 wie folgt zugestanden wurde: „Geistliche Medicantes primae classis, als Capuciner, Franciscaner, barmherzige Brüder, die Ursuliner und Elisabethiner=Nonnen.“

 

Vom 1. 2. 1819 bis 18. 6. 1850 wurde diese Gebührenfreiheit wie folgt realisiert:

Gebührenbefreite Personen an gebührenbefreite Empfänger = gebührenfrei

Gebührenpflichtige an gebührenbefreite Personen = Halbfranko vom Absender

Gebührenbefreite Personen an Gebührenpflichtige = volles Porto vom Empfänger

 

 

 

1828 vom gebührenbefreiten Franziskanerorden zu Kaltern über Bozen an den gebührenpflichten Alois Vögele in Schlanders: ½ Lot über 3 Posten von Bozen nach Schlanders = 2x vom Empfänger

 

 

 

 

 

1844 vom gebührenbefreiten Kapuzinerkloster in Fulnek an den gebührenbefreiten Guardian des Kapuzinerklosters in Raudnitz: gebührenfrei

 

 

Zum Grübeln: 1822 vom gebührenbefreiten Franziskanerorden in Reutte an das gebührenbefreite* Kreisamt in Imst: Warum nicht gebührenfrei sondern 2x Porto für ½ Lot über 3 Posten? (* das Kreisamt war befreit von der Barzahlung, aber es erfolgte Pauschalbezahlung nach Journalisierung - die Halbfrankodiagonle war ein unnötiges Überbleibsel der abgelaufenen Halbfrankozeit)

 

 

 

Insgesamt bleibt die Frage, warum noch kein Sammler auf die Idee gekommen ist, Briefe von Bettelorden zu sammeln. Das wäre ein geografisch weitläufiges, mühsames und endloses Sammelgebiet, aber nicht sehr teuer. Wenn ich jünger wäre, würde ich es mir überlegen.

 

Hubert Jungwirth






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