Kaiserlich Königliche Geheimsache

Kaiserlich Königliche Geheimsache

Laut Expertise des Historikers Prof. Dr. Gunther Franz aus Trier handelt es sich bei diesem Prachtstück um ein Schreiben an Kurfürst Friedrich August I. von  Sachsen, den berühmten August den Starken, der bis zu seinem Tod 1733 auch König von Polen war. Die Adresse (Titulatur) lautet:

Dem Durchleuchtigsten Großmächtigen fürsten Herrn August dem andern von Pohlen, Großherzog in der Littau und Hertzogen in Reussen, Massovien und Somogetien, wie auch Hertzogen in Sachsen, Gülch, Cleve und Berg, landgraffen in Thuringen, Marggraffen zu Meissen, ober und Niederlausitz und Burggraffen zu Magdeburg, gefürsteten graffen zu Henn (überklebt: eberg, graf zu der Mark Ravensberg und Barby) Reichs-Ertzmarschallen und Churfürsten, Unsern besonders lieben freund oheimb Brudern und Nachbahrn.

Samogitien lag im heutigen Litauen wodurch sich die große Ausdehnung des Staates nach Russland, Weißrussland und Ukraine ergab.

Da man bei Titulaturen sehr sorgfältig sein musste und eine überklebte Adresse nicht an einen König geschickt werden konnte, kommt die Expertise zur Annahme, dass der Brief die kaiserliche Schreibstube in Wien nicht verlassen hat sondern ungefähr 300 Jahre lang ungeöffnet liegen geblieben ist.

Mit manchen seltenen Raritäten sind auch alte Postgeschichtler überfordert und daher gut beraten, sich an spezialisierte Archivare oder Historiker zu wenden. 

Hubert Jungwirth






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