Dank einer Sammlung an Corona

Dank einer Sammlung an Corona

Dank einer Sammlung an Corona

 

Ich weiß schon, dass Briefmarkensammlungen keine Gefühle haben und dass nicht einmal die höchstprämierten, größten und teuersten von ihnen sprechen können. Aber wenn, dann würden viele ihrer Erzählungen über die Corona-Zeit so ähnlich lauten wie die folgende:

Als die Coronaviren die Menschen in Angst und Schrecken versetzten, bemerkte ich bei meinem Sammler, dass er mir nach und nach immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt hat. Woher er diese Zeit dafür nahm, weiß ich nicht genau. Aufgefallen ist mir lediglich, dass er am Freitagnachmittag nicht mehr zu seinem Clubtreffen fuhr, sondern in meinem Zimmer vor einem Album aus meinen Regalen an seinem Schreibtisch saß.

Am Anfang schien es mir, als wollte er nur ein Album nach dem anderen durchblättern, um sich wieder einmal daran zu erinnern, was er alles besaß. Dabei griff er auch zu solchen Alben, die er vorher eher ignoriert hatte. Natürlich hatte er immer eine Pinzette in der Hand und seine Lupe daneben liegen und steckte dort eine Marke zurecht und starrte da durch die Lupe auf eine andere Marke, und gelegentlich kam ein erinnerndes „Ach, ja!“ oder „Aha!“ über seine Lippen. Sonst redete er nicht viel – mit wem auch? Und wozu?

Nach einigen Wochen ist mir aufgefallen, dass er sich zunehmend mit Briefen befasst hat und zu meiner Freude immer öfter den Inhalt aus einem herauszog, ihn entfaltete, die Lupe nahm und zu lesen begann. Oft dauerte das Studium nicht lange und er steckte den Brief mit leicht gerümpfter Nase wieder an seinen Platz. Aber manchmal schien ihn der Briefinhalt so zu faszinieren, dass er nicht mehr davon loszukommen schien. Da notierte er sich zwischendurch etwas auf einem Zettel oder er rückte gar vor den Computer und schrieb den Brief offensichtlich ab, was ich nicht verstand - denn wozu etwas schreiben, was schon geschrieben ist? Aber egal – Hauptsache, dass er endlich entdeckt hat, welche Schätze oft unbeachtet hinter der vorderseitigen Frankatur von Briefen ruhen.

Ich verstehe schon, dass die Menschen mit aller Kraft versuchen, die Corona-Pandemie zu bezwingen, weil sie so viel Leid über sie bringt und wünsche ihnen dabei viel Erfolg. Aber ich selber bin der Corona dankbar, dass sie mir zu mehr Wertschätzung meines Sammlers verholfen hat.

Hubert Jungwirh

Distanz, die uns verbindet

Bereits seit Monaten beschäftigt uns die Corona-Pandemie. Ein origineller Markenblock erinnert nun daran, wie sich durch die damit verbundenen Maßnahmen unser alltägliches Leben verändert hat.
Eines der Schlagworte, das uns seitdem begleitet, ist „Distanz, die uns verbindet“: Ein Abstand von mindestens einem Meter zu anderen Personen soll dazu beitragen, die Verbreitung der Krankheit möglichst zu verhindern. Der „Babyelefant“ soll dabei helfen, diese Distanz richtig einzuschätzen und zu wahren, daher ist er auch als Symbol auf dem Markenblock abgebildet. Zum Vergleich sind Illustrationen anderer Tiere zu sehen, die verschiedene Größen repräsentieren.
Innovativ ist aber vor allem das verwendete Material: Als ironische Anspielung auf die Hamsterkäufe vieler besorgter Menschen zu Beginn des Lockdowns wurde der Markenblock in einem aufwendigen Verfahren aus echtem Toilettenpapier und in der Größe eines Blattes WC-Papier hergestellt. In Kooperation mit einem österreichischen Produzenten von WC-Papier wurde auf der Rückseite des Toilettenpapiers eine Selbstklebefolie aus Naturfaserpapier aufkaschiert, um es reißfester zu machen und um die Briefmarke einfach ablösen zu können. Originell ist auch die für Toilettenpapier typische Perforierung der Marke. Die Ernsthaftigkeit der gesamten Situation wird jedoch nicht vergessen: Der Zuschlag der Marke von 2,75 Euro kommt einem karitativen Zweck zugute.

Nennwert: 2,75 + 2,75 Euro
Vorbezugstag: 23.10.2020
Ausgabetag: 30.10.2020
Markengröße: 40,00 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Variuscard Produktions- und Handels GmbH.
Auflage: 300.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück






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